DEUTSCH KURZHAAR (119)
Vorstehhund

Das erste Zuchtbuch erschien 1897. Der Deutsch Kurzhaar findet sich beim FCI in der Gruppe 7 (Vorstehhunde), Sektion Kontinentale Vorstehhunde, Untersektion Typ «Braque». Das Ursprungsland der Rasse ist Deutschland.

Im Rassestandard wird er als edler, harmonischer Hund beschrieben, dessen Körperbau Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit gewährleistet.

Hier geht es zur Beschreibung des Rassestandards.

Der Deutsch Kurzhaar (DK) – auch als German Shorthaired Pointer oder Deutscher Kurzhaariger Vorstehhund bezeichnet – stammt aus dem 17. Jahrhundert. Damals entstand der Deutsch Kurzhaar des alten Typs, als man Hunde aus Mittelmeerländern einkreuzte. Im 19. Jahrhundert hatte man allerdings einen eher schwerfällig gewordenen Hund mit geringer Nasenleistung herangezüchtet, sodass man den englischen Pointer mit einkreuzte. Um noch mehr Leistungspotenzial des heutigen Alleskönners zu fördern, wurden zudem weitere Zuchtmaßnahmen unternommen. In nur knapp 100 Jahren vollzog sich die Wandlung des deutsch-kurzhaarigen Vorstehhundes von seinem plumpen, schwerfälligen Urtyp zu seiner heutigen edlen Erscheinung. Endgültig FCI-anerkannt wurde der Deutsch Kurzhaar im Jahr 1954.

Äußerlich kommt er vielfältig in den Farben braun, braun mit weißen Flecken auf der Brust und an den Läufen, als Braunschimmel mit braunem Kopf und braunen Platten und Tupfen, weiß mit braunem Kopf, braunen Flecken oder Tupfen sowie schwarz mit braunen Schattierungen vor. Deutsch Kurzhaar mit den Farben schwarz, schwarzweiß, schwarzschimmel bezeichnete man früher preußisch Kurzhaar. Dr. Waechter hatte etwa 1907 die Idee, das Pigment und die Augenfarbe des DK zu verbessern. 1938 wurden beide Rassen zusammengefasst. So lebt der preußisch Kurzhaar in der Rasse Deutsch Kurzhaar fort und hat sogar in den letzten Jahren eine Renaissance dank großer Nachfrage erfahren.

Das Fell vom DK ist kurz, dicht, derb und hart, mit Unterwolle versetzt. Die Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren.

Der Deutsch Kurzhaar ist als Vollgebrauchshund äußerst beliebt bei Jägern und zeichnet sich durch seine vielseitigen Einsatzbereiche aus. Dabei ist er ein zuverlässiger, motivierter, führiger Jagdpartner mit starkem Finderwillen und einem guten Orientierungssinn in jedem Gelände. Die Wasserfreude ist meist sehr ausgeprägt.
Der DK zeigt zudem eine angeborene Wild- und Raubzeugschärfe und ist dementsprechend mutig und nervenstark. Seine Führer weisen in der Regel auch darauf hin, dass der Deutsch Kurzhaar wesentlich leichter auszubilden und oft viel sensibler ist als sein drahthaariger Vetter. Doch er wird nicht nur als Jagdhund geschätzt. Aufgrund seiner enormen Ausdauer wird der Deutsch Kurzhaar seit den 50er Jahren in Nordeuropa auch gerne als Schlittenhunde eingesetzt.

Ist der Deutsch Kurzhaar für Anfänger geeignet? Nicht unbedingt. Als Vollblutjagdhund benötigt er nicht nur die entsprechende Auslastung, sondern ebenfalls eine zuverlässige Erziehung und ein Knowhow über Jagdverhalten, um ihn die höchstmögliche Freiheit bieten zu können. Zudem neigt der DK zum eigenständigem Verhalten, weil es während der Jagd häufig notwendig ist und die Rasse daraufhin selektiert wurde. Wird er nicht hinreichend ausgelastet, neigt er zum „Streunern“. Dennoch ist er ein anpassungsfähiger, aufgeschlossener Hund, der auch in stressigen Situationen die Nerven behält und in der Regel nicht zu Aggression gegenüber fremden Zwei- und Vierbeinern neigt.

Charakterlich zeichnet sich der Deutsch Kurzhaar durch Freundlichkeit, Intelligenz und Sensibilität aus, ist gehorsam trotz fehlendem „Labrador-Will-to-please“ und besonders willensstark, mit leichter Tendenz zur Sturheit. Mit einer harten und brutalen Erziehung kommt man bei ihm nicht weit, aber mit einer einfühlsamen und konsequenten Führung mit Regeln folgt der DK gerne und ist in dieser engen Bindung leicht zu trainieren. Er ist sowieso sehr menschenbezogen und schätzt Zuwendung sowie körperliche Nähe. Wird er zudem jagdhundgerecht beschäftigt, ist er Zuhause ein ausgeglichener und ruhiger Familienhund, der auch in einer stadtnahen Umgebung leben kann, sofern er mit regelmäßiger Kopfarbeit und Jagdersatzarbeit eine Aufgabe bekommt.

Bitte beachtet, dass alle DKs, die wir vermitteln, aus dem Tierschutz kommen. Oftmals haben wir nur begrenzte Informationen über deren Vergangenheit und Herkunft. Daher ist es möglich, dass so mancher DK in unserer Vermittlung noch weitere Rassen in seinem Stammbaum vereint. Darüber hinaus können sich auch charakteristische Eigenschaften aufgrund von Erlebnissen in der Vergangenheit unterscheiden.