Zwei Mitglieder unseres Teams, Tine und Anne, haben in diesem Jahr unsere ungarischen Freunde und Partner besucht.
Ein Reisebericht der Ungarnfahrt 2015
Am Donnerstagmorgen machten wir uns in aller Frühe auf den Weg in das 1200 km entfernte Mesötúr. Nach einer langen Fahrt wurden wir dort überaus herzlich von Nora, Förderverein für Notpfoten e.V., und Juli, unserer ungarischen Ansprechpartnerin, sowie den beiden Damen von Koborka, die das Tierheim vor Ort betreuen, empfangen.
Der Förderverein hat dort schon sehr viel bewirkt, sowohl durch eigenen Einsatz als auch durch die gesammelten Spenden, die hier sinnvoll eingesetzt werden.
Die beiden Damen vor Ort betreuen mit sehr viel Herzblut ihre Hunde. Sie nehmen sich für jedes einzelne Tier Zeit, so dass die Hunde den Kontakt zum Menschen kennen und auch uns gegenüber sehr aufgeschlossen waren.
Unsere gespendeten Bäumchen sind zwar noch klein, aber im nächsten Jahr werden sie den Hunden im Tierheim schon viel Schatten spenden.
Im Anschluss sind wir in den Nachbarort von Mesötúr gefahren, um dort eine andere Art von „Tierverwahrung“ kennenzulernen. Für uns war es ein sehr erschreckender Anblick.
120 Hunde verwahrt in einer Halle teils in Zwingern oder in Verschlägen. Wo Platz ist wird aus Paletten ein Stall gebaut, um die Hunde voneinander zu trennen. Ein sehr schlimmer Geruch verschlägt einem fast den Atem.
Die Menschen, die hier ihre Freizeit verbringen, füttern die Tiere, mit dem, was sie aus den umliegenden Kantinen und Restaurants bekommen, trockenes Brot und auch ein wenig Hundefutter. Die Ställe werden sauber gemacht, aber man hat keine Chance Herr dieser Lage zu werden. Die Hunde sind weg von der Straße, aber ein tolles Leben in diesem Tierheim ist das auch nicht. Man würde gerne helfen, aber wo soll man hier mit der Hilfe beginnen? Es fehlt das Geld für alles.
Am Abend waren wir dann zum Essen mit den Damen von Koborka (Tierheim Mesötúr) verabredet und natürlich hatten wir auch eine Überraschung im Gepäck. Nachdem man sich so viel Mühe gibt, im Tierheim alles sauber zu halten, haben wir einen Hochdruckreiniger übergeben. Zu unserer aller Freude war das genau das Richtige, da eine der Auflagen der Stadtverwaltung, einen Hochdruckreiniger vorschreibt.
Am Freitag sind wir früh in den Tag gestartet.
Der Müllcontainer, der vom Förderverein bestellt worden war, sollte befüllt und auch gleich wieder abgeholt werden. Um 10 Uhr war es endlich soweit – der Bauschutt war weg!
Danach gab es erstmal eine Einweisung, wie toll man mit einem Hochdruckreiniger die Zwinger sauber machen kann.
Den Nachmittag verbrachten wir dann damit, Koborka und den Förderverein bei einem riesigen Flohmarkt zu unterstützen. Dank vieler deutscher Spenden kam hier eine ordentliche Summe zusammen.
Und das tolle ist, die Damen von Koborka haben Helfer organisiert. Man sieht also deutlich, dass die Hilfe von uns gerne angenommen wird und dass man auch gerne bereit ist, selbst tatkräftig mit anzupacken. Hilfe zur Selbsthilfe! Hier sind wir sicherlich auf dem richtigen Weg und der Förderverein hat schon eine Menge dazu beigetragen. Gemeinsam kann man hier eine Menge leisten und es muss noch viel getan werden.
Am Samstag während die Damen ordentlich Spenden auf dem Flohmarkt verkauften, fuhren wir mit Julí ihre Pflegehündin Zsuzsa zum Transport bringen.
Die Puszta ist sehr weit. Es sind wahnsinnige Strecken, die man hier hauptsächlich übers Land zurücklegt. Auch das hat uns sehr beeindruckt, welche Strecke Julí für unsere Pflegehunde immer zurücklegen muss. Egal ob sie Hunde aus Mesotúr holt oder sie dann von Kecskemét nach Székesfehérvár bringt. Es sind immer viele Kilometer und mehrere Stunden Autofahrt. Auch hier nochmal ein dickes Dankeschön an dich, liebe Juli.
Auch hier hatten wir die Möglichkeit das Tierheim zu besuchen. Das Tierheim war voll und auch hier gab es so viele Welpen.
Sonntag, der Tag der Abreise ist schon da. Unser Auto ist beladen mit Futter für unsere ungarische Partnerorganisation Futrinka. In Tarnok angekommen haben wir auch hier einen Rundgang gemacht. In dieser Anlage waren glücklicherweise mal keine Welpen. Die Menschen kümmern sich auch hier mit größter Liebe um die Tiere. Zur Mittagszeit kamen viele freiwillige Gassigänger. Auch hier sieht man, dass man sehr daran arbeitet, dass die Hunde den Kontakt zum Menschen nicht verlieren und wieder Vertrauen aufbauen.
Fazit: Nachdem wir jetzt mit eigenen Augen die Zustände vor Ort gesehen haben, sind wir uns noch sicherer, dass wir das Richtige tun und dass hier noch ganz viel Hilfe nötig ist.
Helft uns, die Arbeit vor Ort voranzutreiben und die Zustände für die Hunde und Menschen vor Ort zu verbessern.
Tine Felz & Anne Rössler