Unser Partner Futrinka Egyesület Magyar Vizsla SOS – von Anfang an
Wir arbeiten seit Beginn an vertrauensvoll mit der Partnerorganisation Futrinka Egyesület in Ungarn zusammen. Seit 2006 kümmert sich diese gemeinnützig um die Aufnahme, Pflege, Versorgung und Vermittlung von Hunden neben ihren eigentlichen Berufen und familiären Verpflichtungen. Die Organisation besteht aus 13 ehrenamtlichen Mitgliedern, die einen Großteil ihrer Freizeit dem Tierschutz widmen.
Futrinka Egyesület – Magyar Vizsla SOS – hat es sich zur Aufgabe gemacht, hauptsächlich Vizslas und Dackel zu retten. Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen in Ungarn, wo Hunde zur Profitmaximierung vermehrt werden, verlangt Futrinka keine Gebühren für die Aufnahme von Hunden. Die Tiere werden aus verschiedenen Gründen abgegeben, beschlagnahmt oder herrenlos gefunden. Futrinka arbeitet ausschließlich mit Hundepensionen und Pflegestellen zusammen und betreibt kein eigenes Tierheim.
Alle aufgenommenen Hunde werden auf kontinentale Krankheiten getestet, gechipt, geimpft, erhalten einen Pass und werden in den meisten Fällen kastriert, bevor sie vermittelt werden. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spenden, staatliche Unterstützung, den Verkauf von Merchandise und Kooperationen.
Futrinka versucht, Hunde in erster Linie in Ungarn zu vermitteln, um auch dort ein Bewusstsein für den Tierschutz zu schaffen. Falls innerhalb von zwei Wochen keine konkreten Anfragen eingehen, bekommen wir sie vorgestellt und beginnen mit der Vermittlung in Deutschland
Wir haben Kata, die 1. Vorsitzende von Futrinka – Magyar Vizsla SOS, einige Fragen gestellt:
Wie vielen Hunden habt ihr in den Jahren bereits helfen können?
„In den letzten 18 Jahren haben wir 2.338 Hunde, meist Vizslas, gerettet. Diese Zahl, die wir gerade ausgerechnet haben, hat uns schockiert. Leider sind nicht wenige von ihnen nicht mehr am Leben.“
Wie lange besteht euer Team schon und wie ist euer Miteinander?
„Das derzeitige Team besteht seit mehr als 10 Jahren und wir helfen gemeinsam. Es gibt Wochen, in denen wir mehr miteinander telefonieren und sprechen als mit unseren Familien oder Freunden. Es ist, als hätten wir eine zweite Familie. Das Erste, was ich neben meinem Morgenkaffee sehe, ist wer etwas in der Gruppe gepostet hat und welche E-Mails eingegangen sind. Abends, bevor ich mein Handy weglege, schaue ich ein letztes Mal in die Gruppe, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist.“
Was ist das Schwierigste an dieser Arbeit?
„Eines der schwierigsten Dinge bei der Tierrettung ist es, nicht innerlich abzustumpfen. Man darf nicht immun gegen den Schmerz der Tiere werden. Trotzdem haben wir uns in der langen Zeit etwas abgehärtet. Früher sind wir bei der einen oder anderen Rettung zusammengebrochen, jetzt verfluchen wir nur noch, geben uns selbst, den Menschen und der Welt die Schuld. Wir tun, was wir tun müssen. Dennoch haben wir alle einen geretteten Hund im Herzen, den wir nie vergessen werden.“
Was ist für euch die größte Herausforderung in Bezug auf die Hunde?
„Als wir anfingen, nahmen wir viel mehr Vizslas aus Tierheimen und Pflegestellen auf. Heutzutage kommen mehr Hunde aus Familien (aus finanziellen oder familiären Gründen). Ein Hund, der von einem Tierheim oder Pflegestelle übernommen wird, passt sich viel leichter an die neue Situation an und ist glücklich mit all den guten Dingen, die um ihn passieren. Sie zeigen schnell wieder ihr fröhliches Vizsla-Wesen. Während ein Hund, der von einer Familie abgeben wird, wo er früher noch das Ein und Alles des Besitzers war, nach der Übergabe seelisch gebrochen ist. Sie können stundenlang am Tor stehen und warten, ob sie zurückkommen. Aber natürlich kommen sie nie wieder. Vielleicht haben sie in ihrer Kindheit nicht den kleinen Prinzen gelesen. (Der Fuchs, den du gezähmt hast, ist deine Verantwortung…) und die Vizslas mit dem gebrochenen Herzen bleiben hier bei uns und unseren Kollegen aus den Pensionen. Der Kampf beginnt, damit sie fressen und nicht abnehmen, damit sie wieder Lust zum Laufen haben. Das ist die eigentliche Herausforderung. Sie zu lehren, wieder zu vertrauen und zu lieben.“
Was hat sich in den Jahren verändert?
„In den letzten Jahren haben wir aufgrund der vielen Gesetzesänderungen und der sich verschlechternden Wirtschaftslage versucht, mit immer weniger Mitteln aber zu immer höheren Kosten zu arbeiten. Wir haben dennoch einige Grundsätze, die wir nicht aufgeben: Wir lassen keinen Hund zurück, wir vermitteln keinen Hund, ohne ihn auf Herzwürmer zu testen. Außerdem geben wir alle Hunde wirklich ausschließlich in ein neues Zuhause, indem sie im Haus oder in der Wohnung gehalten werden.“
Welche Pläne stehen dieses Jahr an?
„In Ungarn weiß man über uns, dass wir die letzte Zuflucht sind: wenn alle Nein gesagt haben, dann helfen wir. Aber die Futter- und Tierarztkosten werden immer höher und es wird für uns immer schwieriger durchzuhalten, bis die nächste angebotene 1% Einkommenssteuer überwiesen wird. Wenn wir uns selbst nicht mehr trauen, stehen die Unterstützer wie durch ein Wunder zu uns, hören unsere Bitte und helfen. Immer gerade so viel, dass wir noch ein weiteres Jahr arbeiten können. Die größte Herausforderung in diesem Jahr besteht darin, die goldene Mitte zwischen rationalem und emotionalem Retten zu finden. Wir müssen lernen, nicht nur mit dem Herzen zu retten, sondern auch mit dem Verstand. Wenn das nicht funktioniert, dann müssen wir eine andere Lösung für die Zukunft aller abgegebenen und streunenden Jagdhunde finden.“